Vitamin D wird häufig und vielfach sehr kontrovers diskutiert. Wir klären auf, welche Mythen richtig sind und welche auf keinen Tatsachen beruhen.
Wieso überhaupt Sonnenvitamin?
Unser Körper kann Vitamin D3 in der Haut selbst bilden, braucht dazu allerdings die Hilfe der UVB-Strahlung des Sonnenlichts. Es ist bewiesen, dass Menschen mit dunkel pigmentierter Haut eine längere Zeit in der Sonne brauchen, um ausreichend Vitamin D zu produzieren, als hellhäutige Menschen. Vitamin D3 (Cholecalciferol) ist die natürliche Form des fettlöslichen Vitamin D. Besondere Bedeutung hat das Vitamin vor allem für unser Immunsystem und unsere Knochen.
Richtig oder falsch?
Im Sommer brauchen wir kein zusätzliches Vitamin D? Die tägliche Einnahme von Vitamin D ist besser als die wöchentliche oder monatliche? Sonnenschutzmittel verhindert die Vitamin-D-Synthese? Wir klären auf, welche Mythen rund um Vitamin D richtig und welche falsch sind.
Mythos 1: Vitamin D ist grundsätzlich kein Vitamin
Richtig. Vitamin D ist genau genommen gar kein Vitamin, sondern ein Hormon. Hormone sind Botenstoffe, die unser Körper selbst produzieren kann, so auch Vitamin D. Vitamine können hingegen nicht (in ausreichender Menge) von unserem Körper selbst hergestellt werden.
Mythos 2: Im Sommer brauchen wir kein zusätzliches Vitamin D
Falsch. Im Sommer gibt es zahlreiche Faktoren, die die Vitamin-D-Produktion einschränken: ein Aufenthalt in Innenräumen, Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 15, lange Kleidung sowie die Wetterlage. Daher wird eine ganzjährige Ergänzung der Nahrung mit Vitamin D empfohlen.
Mythos 3: Vitamin D ist in Lebensmitteln vorhanden
Richtig. Vitamin D kann über unsere Nahrung aufgenommen werden, ist aber so begrenzt in Lebensmitteln enthalten, sodass eine Deckung des täglichen Vitamin-D-Bedarfs über die Ernährung kaum zu schaffen ist. Darum empfiehlt es sich, die Nahrung mit Vitamin D3 zu ergänzen – idealerweise in Kombination mit Vitamin K2.
Mythos 4: Im Herbst und Winter können wir bei Sonnenschein Vitamin D bilden
Falsch. In unseren Breitengraden ist die Sonneneinstrahlung oft zu gering, um eine ausreichende Produktion von Vitamin D3 zu ermöglichen. Das gilt besonders für die kalte Jahreszeit (Oktober bis März), wenn die Herbst- und Wintersonne tiefer steht.
Mythos 5: Die tägliche Einnahme von Vitamin D ist besser als die wöchentliche oder monatliche
Richtig. Täglich eingenommenes, sinnvoll dosiertes Vitamin D kann deutlich effektiver sein als eine überdosierte Vitamin-D-Gabe wöchentlich oder monatlich. Denn das Vitamin D kann sich innerhalb von 24 Stunden in seiner Konzentration halbieren.
Mythos 6: In der Sommersonne können wir den ganzen Tag über gleich viel Vitamin D bilden
Falsch. Wir können in unseren Breitengraden in der Mittagssonne (zwischen 11:00 und 15:00 Uhr) am meisten Vitamin D bilden. Für eine optimale Aufnahme wird empfohlen, 15 bis 20 Minuten (nach Hauttyp und Breitengrad unterschiedlich) in der direkten Sonne zu baden – und dabei zumindest Arme und Beine von der Sonne bescheinen zu lassen.
Mythos 7: Sonnenschutzmittel (mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 15) verhindert die Vitamin-D-Synthese
Richtig. Je höher der Lichtschutzfaktor des verwendeten Sonnenschutzmittels ist, desto weniger Vitamin D kann unser Körper selbst bilden – allerdings abhängig von Hauttyp, aufgetragener Menge, Tageszeit und Alter. Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor 20 blocken etwa 95 Prozent der UV-Strahlung ab.